Unterwegs in Köln mit der Sony a6000

15. September 2015

Die beste Kamera ist immer die, die man dabei hat. Ja ich weiß, Smartphones haben auch mittlerweile eine recht gut Kamera eingebaut, doch oft reicht die Qualität und das Objektiv einfach nicht aus. So hatte ich mich diesen Sommer entschlossen, die kleine Sony a6000 mit Kitobjektiv zuzulegen. In Wacken hatte die Kamera schon ihre erste Bewährungsprobe und ich bin von der Qualität wirklich sehr angetan. So verfügt sie doch über einen 24MP Sensor mit Cropfaktor 1,5 auf einen Vollformat Sensor gerechnet. Sony stellt derzeit die wohl führenden Sensoren her und das merkt man der “Kleinen” wirklich an. So entstanden die Bilder bei Regenwetter und alles andere als guten Lichtverhältnissen. Da bei dem Bild mit dem Gibbon eh kaum Farbe vorhanden war, verzichtete ich ganz auf Farbe und blende lieber alles was von ihm ablenkt aus. Hier war es wirklich dunkel, saß er doch nah an der Scheibe, wo kaum noch Licht hinfiel. Ich schraubte die ISO der Sony auf 3200 hoch und hoffte das das Foto  noch irgendwie verwertbar sein wird. Anders als die Sensoren meiner Canon 5DMKIII, kann man bei Sony Sensoren noch etwas aus den dunklen tiefen rausholen. Hier entsteht kein Banding oder Pixelmatsche, wie bei Canon.
Bei dem Helmhorn, war es zwar etwas besser, aber gute Lichtverhältnisse sehen anders aus. So sitzt der schöne Prachtkerl im Tropenhaus des Kölner Zoos. Bei wolkigem Regenwetter kommt auch hier nicht wirklich viel Licht durch das halbtransparente Tropenhausdach. Aber jedoch ein schöner Lichtschein, genau auf die Stelle wo der “Aceros Cassidix”, so sein lateinischer Name, sitzt. Dadurch kommen auch die Farben so schön, trotz ISO 3200 und das Bild wirkt fast schon malerisch.
Zum Schluss mein Star des Tages. Seit Jahren wohnen zwei Schneeleoparden im Kölner Zoo und ich hatte bisher nie das Glück auch nur einmal einen näheren Blick auf diese wunderschönen Großkatzen zu werfen. Nicht so an diesem Tag. So tollten Mutter und Katzenjunges durch ihr sehr natürlich angelegtes Gehege ( ich weiß, Gefangenschaft ist Gefangenschaft, aber das ist ein anderes Thema ) und ich konnte endlich mal eine der schönsten Großkatzen, die leider vor dem Aussterben bedroht sind aus relativer Nähe beobachten. Ich verlor die Zeit und vergass zuerst auch auf den Auslöser zu drücken, so sehr war ich von der Schönheit und dem witzigen rumtollen der beiden fasziniert. Irgendwann, ich hatte die Zeit vergessen, kam das Junge auch noch genau in meine Richtung, ich erwachte wie aus einem Traum und drückte ab, stellte die Kamera auf Serienbild, jetzt ratterte die kleine Fotomaschine mit 11 Bildern die Sekunde und das im RAW Format. Wow, das Junge kam genau auf mich zu, mist Heute hätte ich doch gerne meine “große Kanone” mit Vollformat und mehreren Objektiven, dabei gehabt und dann ? Nach einem Maschinengewehr rattern ging es nur noch klick…klick…klick. Puffer ist voll und die Kamera schreibt was das Zeugs hält. Argh, mit etwas mehr Übung an der für mich noch neuen Sony a6000 wäre mir das nicht passiert. Mir fehlt noch ein wenig das Gefühl, die Kamera richtig einzusetzen. Kenne ich meine Canon 5DMKIII & MKII doch aus dem Jeff eff und weiß genau wie ich sie wann bedienen muss, so gelingt es mir heute leider mit der Sony nicht so gut. Nun in dieser Situation, fehlt es mir an Knöpfen an der richtigen Positionen, mein Joystick, meine Räder der Canon. Ich bin gewohnt alles manuell zu Fotografieren und hatte die kleine Sony auch so eingestellt, vergass aber vorher noch mal zu checken, wie ich vom manuellen Fokuspunkt auf den superschnellen folgenden Autofokuspunkt wechseln kann. OK, learnings für das nächste mal, schaue dir die Bedienung der Kamera noch einmal genauer an. Nach diesem kurzen Ausflug nach vorne an die leider doch recht verschmierte Scheibe des Geheges ging es dann auch fort in sein Abendquartier, ich hielt einfach weiter drauf und hoffte in diesem Moment auf einen Glückstreffer. Das Gehege war mittlerweile leer und meine Kamera schrieb immer noch eine ganze Weile Daten auf die Speicherkarte. Dann ging das kleine LED Licht aus und alle Bilder waren auf meine SanDisk 16GB/ 60MB/s geschrieben.
Ich war so fasziniert von den Schneeleoparden, das ich all meine fotografische Routine vergass und mir vorkam, wie ein kleiner Junge der kurz vor der Bescherung zu Weihnachten ist. Dank eines Fotografen, der öfter an diesem Gehege fotografiert, bekam ich den Tip zu bestimmten Uhrzeiten vorbei zu kommen, dann wären die Schneeleoparden regelmäßig aktiv. Meine Jahreskarte geht noch bis Mitte Oktober, da werden mir wohl noch ein paar Momente am Schneeleoparden Gehege gegönnt sein, ansonsten heisst es ein weiteres Jahr verlängern. Mir war es eigentlich auch egal, ob ich ein gutes Bild von den Katzen bekommen hatte, konnte ich sie doch endlich einmal aus nächster Nähe beobachten, diese wunderschönen Gebirgskatzen.
Es war nur ein kurzer Zooausflug und viel habe ich auch nicht wirklich fotografiert, sind doch die 50mm, umgerechnet auf Vollformat 75mm, für Zooausflüge zu kurz. Aber wie Anfangs schon erwähnt, die beste Kamera, ist die, die man dabei hat und meine “Großen” hätte ich an diesem Tage nicht mit genommen. So bin ich glücklich mit den 3 Fotos die ich ohne eine gute kleine Knipse nicht bekommen hätte.

 

Reisebilder von Thassos mit der Sony Alpha 6000

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